mit Anatoliy Babiychuk, Lisa Großkopf, Alexander Hinterlassnig, Val Wecerka
„“Hinter uns die Sintflut – Und dann? Was ist das – Zuhause?”“ weiterlesen“Alles fließt – Heimat, Körper, Tod und Leben”
mit Ina Loitzl, Ona B., Josef Wurm, Christian Bazant-Hegemark
Die Heimat, der Körper, der Tod und das Leben und ihre zur Schau gestellten Riten und Symbole in der öffentlichkeit, fraglos an die nächste Generation weitergegeben, haben über die Jahrhunderte hinweg einerseits für den Schein einer einzig wahren Identität und deren Verleihung an jene, die man als zugehörig anerkennen wollte, um keinen Machtverlust zu riskieren, gesorgt – andererseits für den Ausschluss derer, die tradierte Dogmen in Bezug auf diese existenziellen Themen nicht erfüllen konnten/wollten oder in Frage stellten.
Auf der Suche nach dem eigenen wahren Ich taten sich da mitunter bodenlose Abgründe auf – über die Ina Loitzl, Ona B., Josef Wurm und Christian Bazant-Hegemark einen Hochseilakt vollführen – ohne Netz.
“Alles fließt – Glaube”
Franz Reinthaler und Erhard Osinger
“Die Veränderung, die der Glaube heute erfährt, ist nicht sosehr ein Veränderung des Glaubensinhalts…als der Form…!” schreibt die Philosophin Isolde Charim in ihrem Buch Ich und die Anderen – Wie die neue Pluralisierung uns alle verändert.
“Naiv, also direkt und selbstverständlich, kann nicht mehr geglaubt werden!”
Selbst der Glaube werde nicht mehr automatisch, von Generation zu Generation weitergegeben sondern bedürfe einer autonomen Entscheidung des Subjekts für oder gegen den/einen bestimmten Glauben.
Politik der Gefühle – und die Bedeutung der Karikatur
Petar und Sinisa Pismestrovic
Eine Form der Kurzbotschaft und ihre Jahrhunderte alte Geschichte betrifft die Karikatur, die ebenso geballt und scheinbar in Echtzeit in das Bewusstsein der EmpfängerInnen „einzuschlagen“ vermag wie der sogenannte Tweet. Die Geschichte der Karikatur führt eine Gratwanderung vor Augen: wie weit muss die freie Meinungsäußerung zu politischen, gesellschaftlichen oder religiösen Themen als friedvolle und daher umso nachhaltigere Waffe gegen scheinbar in Stein gemeißelte Herrschaftsinstanzen gehen können und wo beginnt die Hetzkampagne? Die Schärfung der Sensibilität im Umgang mit freier Meinungsäußerung ist nicht nur im Sinne der Kreation und Verbreitung sondern vor allem auch der Klassifizierung bei deren Rezeption ein Gebot der Zeit.
„Politik der Gefühle – und die Bedeutung der Karikatur“ weiterlesenFabelwesen im Widerstand
Gegen erodierende Weltverhältnisse. Ronny Görner und Gotthard Muhr.
Die gegenwärtige Entwicklung der Kreation und Verbreitung von „Weltnachrichten“ in Form von kurzen Tweets inspiriert das Haus Grünspan dazu, hinter weitere Formen der vermeintlichen Kurzbotschaft zu blicken – den witzigen bis spitzen, ironischen bis sarkastischen, den liebevollen bis aggressiven Ton des Striches einer Zeichnung oder eines Gemäldes. Den Hang, Fabelwesen erzählen zu lassen, Mischwesen, die das menschliche, allzumenschliche zur Schau stellen.
„Fabelwesen im Widerstand“ weiterlesenVon der Schale zum Kern -die Skulptur als Verschmelzung der Formen
von Natur, Religion und Kultobjekt zur Abstraktion
Eine Retrospektive – in neuem Licht
Irmentrud List – Gersheim *1904 †1984
Ramona Schnekenburger *1980
Ungewöhnliche künstlerische Biographien des 20. /21. Jahrhunderts und die Einflüsse der “Moderne”
„Eine Retrospektive – in neuem Licht“ weiterlesenDas Leben ist mir grün – Ausschnitte aus dem Werk von Elisabeth von Samsonow
Der aktuellen Vermutung, Leben käme aus dem Smart Computer und sei aus dem sogenannten Algorithmus zu berechnen, setzt die in Bayern aufgewachsene Künstlerin und Philosophin Elisabeth von Samsonow ihr aus einem gemeinsamen Grund der Kulturen destilliertes Denken und Fühlen entgegen. Ihre bemalten femininen Holzskulpturen aus duftendem und klingendem (Linden)holz sprechen davon, dass der Lebenssaft Blut – namens Häm – mit dem Lebenssaft der grünen Pflanze, dem Chlorophyll, aufs Engste verwandt ist.
„Das Leben ist mir grün – Ausschnitte aus dem Werk von Elisabeth von Samsonow“ weiterlesenWie wirklich ist die Wirklichkeit? Ausschnitte aus dem Werk von Daniel Spoerri
Im Jahr 1960 schlossen sich die sogenannten Nouveaux Réalistes – Neue Realisten“ zusammen, um triviale Alltagsgegenstände aus ihrem Kernverständnis herauszulösen und in die Kunst zu holen. Oder umgekehrt, die Kunst von ihrem hohen Ross zu stoßen, um sie in der alltäglichen Welt fußen zu lassen. Der Spielraum der bildenden Kunst erhielt dadurch ungeahnt neue Möglichkeiten der Einbeziehung von Objekt, Subjekt und Raum, sodass sich nicht nur die KünstlerIn als AkteurIn begreift sondern ihr gesamtes Umfeld in die künstlerische Aktion miteinbezogen wird, die immerzu auch – oder in erster Linie – eine gesellschaftliche und damit menschliche ist.
„Wie wirklich ist die Wirklichkeit? Ausschnitte aus dem Werk von Daniel Spoerri“ weiterlesenKontemplation – Das Künstlerehepaar Christa Hauer und Johann Fruhmann
Drehscheibe des künstlerischen und gesellschaftlichen Aufbruchs in Wien und Niederösterreich nach 1945
“Ein freies Leben aber”, schreibt Theodor W. Adorno, den Martin Seel in “Adornos Philosophie der Kontemplation” zitiert, “kann … nicht in Verhaltensweisen bestehen, die für etwas gut sind, sondern nur in solchen, die selbst das Gute sind, wie sie sich in der einsamen oder gemeinsamen Wahrnehmung lohnender Lebensmöglichkeiten vollziehen.”
Dieser letzte Satz könnte, nachträglich betrachtet, das Lebensmotto für das Künstlerehepaar Christa Hauer und Johann Fruhmann gewesen sein.