von Natur, Religion und Kultobjekt zur Abstraktion
Othmar Jaindl
Der 1911 in St. Veit an der Glan geborene Bildhauer mit Wohnatelier in Villach – Landskron studierte während der 1930iger Jahre an der Kunstgewerbeschule und der Akademie der bildenden Künste in Wien.
Die Diskrepanz der Zeit, als die junge Demokratie in Fesseln gelegt wurde, die künstlerische Entwicklung jedoch eine ungeahnte Öffnung erfuhr, hat Othmar Jaindl in seinem künstlerischen Werk nachhaltig geprägt. Das Kriegerdenkmal in Nikelsdorf/ Paternion von 1958 zeugt davon. Anstelle eines kraftstrotzenden Realismus setzt Othmar Jaindl formale Elemente eines zurückhaltenden Futurismus ein, um durch drei marschierende Soldaten Masse, Macht und Ohnmacht zu verdeutlichen. Othmar Jaindls späte Werkphase von Mitte der 1960iger Jahre bis zu seinem Tod 1982 gründet auf der Überzeugung, dass die Plastik als Organismus zu begreifen sei, mehr gewachsen als geformt. (aus Peter Baum, „Othmar Jaindl“; Ritter Verlag, 1986)
Othmar Jaindl wird von der Galerie Kopriva Krems vertreten.
Reginald Chichireze Osuji – Njemanze
Der 1971 in Nigeria geborene Künstler lebt und arbeitet seit den 2000er Jahren in Kärnten. Er hat am Yaba College of Technology in Lagos/ Nigeria und an der Donau Universität in Krems studiert.
Die individuelle Handschrift zeitgenössischer afrikanischer KünstlerInnen wird derzeit am europäischen Kunstmarkt mit großer Aufmerksamkeit rezipiert. Lange Zeit tat man, als gäbe es eine charakteristische Art afrikanischer Kunst. Eine von Reginald Osujis Skulpturen aus Holz, eine weibliche Gestalt, die beinahe fließend erscheint in ihrem wellenförmigen nach oben ins Unendliche Streben, steht seit 2008 neben dem Haus Grünspan. Das Thema nach oben weisender Hände ist bei Reginald Osuji wiederkehrend, die den Bogen verursachen, der sich über den in den Nacken fallenden, in den Himmel blickenden Kopf in die Körperachse bis zu den Zehenspitzen spannt. Als Zustandsform menschlicher Existenz ergibt sich – dadurch? – Spiel- und Standbein.
Heinrich Untergantschnig
Der 1959 in Grafenberg im Mölltal geborene Bildhauer, der nach Abschluss einer landwirtschaftlichen Schullaufbahn in der Fachschule für Holz und Steinbildhauerei in Hallein sowie unter anderem an der Meisterschule für Bildhauerei in München ausgebildet wurde, lebt und arbeitet als Bildhauer und Bergbauer an seinem Geburtsort Grafenberg. Seine Entwicklung ging von detailliert ausgearbeiteten sakralen Skulpturen und Krippen aus Holz aus. Heinrich Untergantschnigs Reduktion auf reine Körperschemata, die durch ihren Minimalismus und ihre Schwerpunktverschiebung eine umso intensivere Expression des äußerlich sichtbaren Ausdrucks durch innere geistig – seelische Zustände vermitteln, beziehen sich auf Landschaften aus Marmor, in denen die von Rückenmuskulatur umgebenen Höcker des Rückrades mit der Erdoberfläche eins werden. Er hat einen künstlerischen Werdegang vollzogen, der ihm 2002 die Teilnahme an der internationalen Kunstbiennale Austria ermöglicht hat