Der Beginn der 20 Jh. war in der Kunst geprägt von der Suche nach archaischen Formen, die man ebenso in der Kinderzeichnung, anhand von Bildern so genannter "geisteskranker" Menschen oder Laien als auch in Darstellungen autochthoner "ursprünglicher" Kulturen entdeckte. Auf der Suche nach der "Ursprünglichkeit" , die immer auch verbunden ist mit der Sehnsucht, den universell gültigen, wahren Kern (einer Emotion, eines Charakters, Gegenstandes oder einer Landschaft...) aufzuspüren und abzubilden, erscheinen die so wesentlichen Entwicklungen des vorigen Jahrhunderts (der Weg in die Abstraktion, Naive Malerei, Art Brut...) heute in eine "Popularisierung" oder Nivellierung? der (Bildenden) Kunst zu führen;
Grünspan widmet sich im Jahr 2012 dieser anspruchsvollen Thematik, Reflexionsebenen zu erzeugen, die den Blick für die genannten Entwicklungen des vorigen Jahrhunderts schärfen und Konturen erzeugen, die den grauen Einheitsbrei aus Kunst und x-Beliebigkeit durchkreuzen!
Thema ist die Möglichkeit der Transformation von Bild in Klang; hierbei erfüllen die koreanischen Instrumente - die 12-saitige Zither Gayageum etwa oder das Haegum, die 2-saitige Kniegeige - die wesentliche Aufgabe der Erneuerung von Klangräumen im Zusammenspiel mit Gitarre, Schlagzeug und Saxophon/Klarinette.
In diesem Projekt wird keineswegs ein weltmusikalischer Eintopf gekocht, der
die liebsten Versatzstücke der unterschiedlichen Kulturen bunt zusammen würfelt.
Vielmehr geht es um persönliche Begegnungen, die im gemeinsamen Musizieren tiefer
liegende Schichten des Seins ansprechen und Möglichkeiten des menschlichen
Zusammenlebens und -wirkens freilegen sollen.
"Lass das Auge die Klänge fangen, dann wirst du endlich verstehen..."
(Tozan, 9. Jhdt)
Aufführung am Ostersonntag, 8. April 2012 um 20.00
im Haus Grünspan - Plattform für Kunst und Kultur im Drautal
makroPHONIA im Internet:
http://makrophonia.wordpress.com